Gesundheit betrifft alle Lebensbereiche und erfordert Strategien, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen und eine sozial und wirtschaftlich nachhaltige Lebensweise für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen.
Die Herausforderung besteht darin, die planetaren Grenzen in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht zu erkennen und entsprechende politische Strategien zu entwickeln. Besonders im Fokus sollten benachteiligte Bevölkerungsgruppen stehen, die weniger Zugang zu gleichberechtigter Teilhabe haben.
Gender spielt dabei eine zentrale Rolle. Unterschiede in den Lebensmustern zeigen z.B., dass Frauen oft mehr Verantwortung für Hausarbeit, Kinderbetreuung, Pflege und ehrenamtliche Tätigkeiten übernehmen. Sie müssen diese Aufgaben mit der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung der Familie vereinbaren. Hier ist eine differenzierte und intersektionale Perspektive erforderlich, da Diskriminierungen im Gesundheitsbereich häufig Frauen betreffen, die mehrfach diskriminiert werden, z.B. weil sie gleichzeitig einen Migrationshintergrund haben oder wohnungslos sind. Auch Trans*Personen sind in diesem Zusammenhang von Diskriminierung betroffen, für deren Bedürfnisse oft die entsprechenden Kompetenzen fehlen.
Mithilfe einer Literaturrecherche und fünf Expert*inneninterviews wurde in der von der Bundesstiftung Gleichstellung beauftragten Expertise evaluiert, inwiefern niedrigschwellige Gesundheitsangebote zu einer Geschlechtergerechtigkeit im Gesundheitswesen beitragen können. Die Ergebnisse wurden mit räumlichen, instrumentellen und organisatorischen Bausteinen verknüpft, um Handlungsempfehlungen für eine raumbezogene Strategie zu geben, die den Aufbau einer niedrigschwelligen geschlechtergerechten Gesundheitsversorgung begünstigen können. Die Expertise wird im vierten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung im Jahr 2025 veröffentlicht.
Bundesstiftung Gleichstellung
Prof. Dr. Gabriele Bolte
hallmann@bpw-stadtplanung.de